Seit Februar dieses Jahres ist die Robert Schröder Gruppe nach einer 85%-Mehrheitsbeteiligung ein Teil von KAMAX. Das Unternehmen ist Hersteller von Präzisionsteilen in und außerhalb der Automobilindustrie. KAMAX erweitert damit sein Produktportfolio sowie seine Expertise in neuen Bereichen und Anwendungen, insbesondere in den wichtigen Märkten E-Bike und E-Drives. Insgesamt gehören zur Robert Schröder Gruppe drei Standorte in Deutschland und Polen sowie ein Joint Venture in den USA mit insgesamt rund 280 Mitarbeiter*innen.
Wuppertal/Deutschland
190 Beschäftigte
Remscheid/Deutschland
45 Beschäftigte
Bydgoszcz/Polen
40 Beschäftigte
Rose City/USA
10 Beschäftigte
Die Robert Schröder Gruppe ist auf die Weiterverarbeitung von Kaltformteilen durch Drehen, Fräsen, Schleifen, Verzahnen und Montage spezialisiert. Zudem besitzt das Unternehmen Kapazitäten und Know-how für die eigene Produktion von komplexen Kaltformteilen (bei KAMAX Non-Bolt-Products/NBP genannt). „Es gibt nur wenige Unternehmen, die sich sowohl auf Zerspanung als auch auf Kaltumformung spezialisiert haben“, betont André Casel, Geschäftsführer von Robert Schröder und seit seiner Lehre als Zerspanungsmechaniker Teil des Betriebs. Damit ist die Gruppe die ideale Ergänzung zur strategischen Ausrichtung von KAMAX, die darauf abzielt neben den klassischen Schrauben weitere komplexe Umformteile herzustellen.
Unabhängig vom Verbrennungsmotor
Anders als bei unserem Unternehmen liegt der Anteil der Produkte für Verbrennungsmotoren am Umsatz der Robert Schröder Gruppe bei lediglich zehn Prozent. Die anderen Teile werden entweder für E-Bikes, Sicherheits- und Komfortelemente im Auto (unabhängig vom Antrieb) sowie Industrie-, Land- und Baumaschinengetriebe verwendet. In den letzten Jahren gab es beim Verkauf dieser Produkte ein durchschnittliches Wachstum von sieben Prozent pro Jahr, auch die Corona-Krise wurde gut überstanden. Damit stellt die Unternehmensgruppe einen idealen Partner für die Zukunft von KAMAX dar.
Die Robert Schröder Gruppe hingegen profitiert von der Größe von KAMAX. André Casel fasst es so zusammen: „Für uns bedeutet die Kooperation mit der KAMAX Gruppe eine langfristige Perspektive, die Möglichkeit international weiter zu wachsen und gleichzeitig unabhängig zu bleiben. Das ist für unsere Beschäftigten und Kunden ein wichtiges Signal und bedeutet auch für mich persönlich, dass ich die erfolgreiche Entwicklung unseres Hauses weiterhin mitgestalten kann.“
Umsatzentwicklung von Robert Schröder in €
Geschichte
Das Unternehmen Robert Schröder begann 1948 mit der Produktion von Drehteilen. Ab den 1950er-Jahren lag der Fokus der Produktion vor allem auf Handwerkzeugen (z.B. Schraubendreher) und Gewindeschneidknarren. Auch wenn die Herstellung dieser Teile mittlerweile eingestellt ist, basieren die heutigen Fertigungstechniken weitestgehend darauf. Das polnische Werk war ursprünglich Teil des größten osteuropäischen Fahrradkombinats mit 6.000 Beschäftigten und wurde in den 90er-Jahren vor allem wegen der qualifizierten Mitarbeiter*innen und der angegliederten Berufsschule in die Gruppe aufgenommen. Als Zerspanungs- und Drehteile große Konkurrenz durch die klassische Kaltumformung bekamen, wurde 2005 außerdem der ehemalige Schraubenhersteller Hein & Co. in Remscheid in die Unternehmensgruppe integriert. Die Kombination aus Kaltumformung und den anderen Fertigungstechniken ermöglicht heute die Herstellung von komplexen Präzisionsteilen für Autos, Fahrräder und Getriebe aus Industrie und Landwirtschaft.
Ausgewählte Produkte von Robert Schröder
Mitarbeitertraining
Bereits kurz nach Bekanntgabe der Kooperation von KAMAX und Robert Schröder hat die Zusammenarbeit schnell Fahrt aufgenommen. Trotz der Corona-Beschränkungen konnten Mitarbeiter aus der Secondary Operation des Homberger Werks zum Robert Schröder-Standort in Wuppertal, um einen Eindruck in die Fertigungstechnik zu bekommen. Dieser Wissenstransfer trägt dazu bei, ähnliche Fertigungslinien bei KAMAX aufzubauen, z.B. für die Herstellung von Nocken und Buchsen.
KXpress · 2021 | 01