Nach mehrjähriger intensiver Entwicklungsphase ist die zentrale IT-Abteilung mit einem Vorreiter-Projekt dabei, auf globaler Ebene ein sicheres, schnelles und unkompliziertes Netz mit einheitlichen Regeln für alle KAMAX Standorte zu etablieren. Der IT ist es damit möglich, viel schneller Fehler zu erkennen und zu beheben. Gleichzeitig steigt die Sicherheit und die Netzwerkperformance für alle Benutzer*innen. Die neue Produktionsstätte in Bardejov ist nun das erste Werk, wo diese Technik vollständig implementiert ist.
Die bisherigen Herausforderungen des KAMAX Netzes sind umfangreich. Es gibt zahlreiche Standorte mit unterschiedlichen Standards und hunderten verschiedenen Geräten (z.B. Laptops). Diese Geräte werden manuell gewartet und dokumentiert, Fehlererkennung (insbesondere rückblickend) ist nur schwer möglich. Die zentrale IT hat darüber nur bedingt einen Überblick. Solche Zustände wurden in der Vergangenheit bei anderen Mittelständlern als Angriffsfläche zur Industriespionage genutzt.
Die neue Netzwerkstruktur behebt diese Probleme. Die Flut von Geräten, die im Zuge der Digitalisierung immer weiter zunimmt, kann nun zentral beobachtet werden. Durch eine rückblickende Protokollierung von Fehlern kann Beschäftigten nun besser dabei geholfen werden, technische Probleme zu lösen. „Wir wollen einfach mit wenig Aufwand herausfinden können, was war das Problem, um es schnell zu beseitigen“, erklärt IT-Teamleiter Thorsten Harres. Als Beispiel nennt er u.a. die Probleme mit MS Teams am Standort in Turnov. Die Plattform für Videokonferenzen läuft dort nicht rund. Da das neue Netzwerk in Tschechien noch nicht integriert ist, verbringt die IT rund 90 % der Zeit damit, nachzuvollziehen, ob der Fehler überhaupt auf der Seite von KAMAX liegt. Mit einer Anbindung an das neue Netzwerk reduziert sich dieser Aufwand auf nahezu 10 %.
Referenz für andere Firmen
Die Ursprünge hat das Projekt in Sicherheitsaudits im Jahr 2014, wo viele Mängel deutlich wurden. Gemeinsam mit dem Technologiekonzern Cisco und Entwicklern aus den USA arbeitete die IT über mehrere Jahre an einem neuen Netz und nahm damit eine Vorreiterrolle ein, denn viele andere europäische Industrie-Unternehmen benutzen weiterhin alte Netzstrukturen und haben nicht einmal über den aufwendigen, aber notwendigen Umbau nachgedacht. Der Beirat hatte die Investitionen bereits vor drei Jahren bewilligt. So konnte nun mit dem Neubau in Bardejov der erste Standort mit der Technik ausgestattet und vollständig mit der Holding-IT in Deutschland verbunden werden. Auch in Homberg hat die Umstrukturierung bereits begonnen. Damit gilt KAMAX schon jetzt als Referenz für andere Unternehmen im Industriesektor.
Man hat keine Zeit den Zaun zu reparieren, wenn man immer nur damit beschäftigt ist, die Hühner zu fangen!
Die einheitlichen Standards im neuen KAMAX Netz werden in der Zukunft vieles leichter machen. Auch die Anbindung der anderen Standorte, die noch solange aussteht, bis genügend Budget bereitsteht, wird nicht mehr so viel Zeit kosten, wie die Pionierarbeit in Bardejov vor wenigen Wochen. Dennoch ist gerade die Umstellung der langjährig etablierten Geräte auf die neue Netzwerkstruktur eine Herausforderung, jedoch auch im Hinblick auf die Digitalisierung zwingend notwendig. „Ich kann mir keinen Ferrari kaufen und durchs Gelände fahren und dann überrascht sein, wenn mich ein Traktor überholt, weil der fürs Gelände gemacht ist“, fasst es Thorsten Harres zusammen. „Wir brauchen zumindest eine vernünftige Straße, damit der Ferrari fahren kann, und das haben wir global im Moment noch nicht.“ Mit dem Vorreiter-Projekt der IT ändert sich das schon bald.
KXpress · 2021 | 01