Die Allrounderin
Seit Januar leitet Daniela Schlick den Bereich Corporate Strategy. In ihrer Funktion widmet sie sich der Aufgabe, die aktuelle Unternehmensstrategie zu überprüfen. Aus dem, was wir in den vergangenen Jahren gelernt haben, leitet sie ab was wir besser machen können und entwickelt die nächste KX-Strategie. Bevor Daniela Schlick zu uns kam, war sie 11 Jahre für den Industriekonzern Linde in verschiedenen Fachbereichen und Ländern unterwegs. Ihre neue Abteilung ist nun eingebettet in unser Business Innovation Center (BIC) unter der Leitung von Dr. Stefan Wallmeier.
Herzlich Willkommen bei KAMAX, liebe Frau Schlick. Erzählen Sie uns etwas zu ihrem beruflichen Werdegang?
Ursprünglich habe ich Betriebswirtschaftslehre studiert mit dem Schwerpunkt Innovations- und Technologie-Management. Das Studium habe ich als Diplom-Kauffrau abgeschlossen und das Berufsleben als Trainee bei der heutigen Continental gestartet. Danach war ich ein paar Jahre bei TE Connectivity bevor es dann zu Linde ging: Angefangen im Anlagenbau und geendet bei den Industriegasen! Über die Jahre konnte ich beruflich ein breites Spektrum abdecken: Vom Controlling bis zur strategischen Marktentwicklung. Ich war für ein Jahr in Singapur und zuvor in England und habe viele unterschiedliche Projekte für den Vorstand geleitet.
Als ich von Singapur wieder zurückkam, habe ich mir das Ziel gesetzt, nach vielen Jahren auf der strategischen Seite auf die Operative zu wechseln. Zunächst in das operative Projektmanagement und anschließend die letzten zweieinhalb Jahre in die Produktion von Industriegasen. Gerade die Arbeit in der Produktion hat mir besonders viel Spaß gemacht und ich hatte ein tolles Team. Deswegen mochte ich auch gleich den Geruch und die Geräuschkulisse hier in Homberg.
Was hat Sie zu uns geführt?
Es hat mich aus privaten Gründen in die Region Homberg gezogen. Ich habe mir dann verschiedene Unternehmen angeschaut, überzeugt hat mich KAMAX! Die Atmosphäre bei den Vorstellungsgesprächen und vor Ort war und ist einfach toll. Viel Offenheit, Freundlichkeit und auch unterstützende Haltung, die die Mitarbeitenden mir gegenüber gebracht haben. Das ist mir ungemein positiv aufgefallen. Zudem ist das Unternehmen gut aufgestellt. Da dachte ich, das wäre eine tolle Chance mich hier einzubringen und etwas zu bewegen. Jetzt bin ich da!
Sie haben über die letzten Jahre die gesamte Klaviatur seines Unternehmens kennengelernt, also von den großen Entscheidungen entlang der Supply Chain hin zu den Herausforderungen, die man täglich in der Produktion hat. Was nehmen Sie aus den vorherigen Positionen mit?
Die Kombination aus strategischer Arbeit und tatsächlicher Umsetzung in der Produktion. Erfahrungen aus der Produktion sind ungemein wertvoll. Zum einen in der Operativen den langfristigen Erfolg im Blick zu haben und sich danach auszurichten, aber auch umgekehrt. Beim Erstellen und bei der Implementierung der Strategie zu verstehen, wie das Unternehmen operativ Herausforderungen angeht und bewältigt. Da sind sich große Konzerne wie Linde und KAMAX ähnlich. Bei manchen Herausforderungen ist es egal, ob eine Firma groß oder klein ist: Schauen wir auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, zu denen seit der Post-Covid-Zeit die extremen Schwankungen zählen. Damit verbunden ist die Herausforderungen für große wie kleine Unternehmen immer schneller zu reagieren.
Was gehört aus Ihrer Sicht zu einer guten Unternehmensstrategie?
Der Erfolg hängt für mich von drei Faktoren ab. Zum einen von der Unternehmenskultur, als treibende Kraft hinter dem Unternehmen, aber auch von der Kommunikation der Strategie. Eine Strategie, die irgendwo in Isolation entwickelt wird und dann dem Unternehmen von oben übergestülpt wird, funktioniert nicht. Die muss auch bekannt sein, jeder muss wissen, wie er oder sie individuell einen Beitrag zu der Strategie leisten kann. Grundbasis für eine gute Strategie ist für mich nach wie vor eine solide Vision. Wo wollen wir als Unternehmen hin? Was können wir denn besonders? Sind wir ein klassischer Schraubenhersteller? Sind wir mehr? Was sind unsere Kernkompetenzen? Was wollen wir eigentlich für unsere Kunden erreichen? Das sind für mich die Basispfeiler jeder guten Strategie und natürlich wollen wir langfristig profitabel wachsen. Mein persönlicher Ansatz ist, dass wir die Leute mitnehmen wollen. Wir sind eine Gemeinschaft.
Wie starten Sie ihre Reise hier bei uns?
Ich bin jemand, die erstmal beobachtet und zuhört. Das heißt, die erste Zeit hier wird für mich sein, viele Kolleg*innen kennenzulernen, Beziehungen aufbauen und zu verstehen, wie Prozesse hier funktionieren. Das ist die Grundlage von allem. Natürlich parallel schauen, auf welchen Annahmen die bisherige Strategie basiert und was sich geändert hat, seitdem die Strategie entstanden ist. Wir schauen: wo stehen wir aktuell? Welche äußeren und inneren Einflussfaktoren haben sich geändert, die wir jetzt alle mit einbeziehen müssen. Wo entwickeln sich die Märkte hin? Wie können wir wettbewerbsfähig bleiben? Welche Alleinstellungsmerkmale müssen wir aufweisen, um erfolgreich zu sein?
Wie schalten Sie bei so vielen Themen vom Alltag ab?
Ich versuche, viel Zeit in der Natur zu verbringen, gehe sehr gerne joggen und bin eine sehr große Tierfreundin. Ich habe selber einen Hund und 4 Katzen – das ist ein sehr schöner Ausgleich. Mir ist es grundsätzlich wichtig Zeit und Ruhe zur Reflektion zu haben.
KXpress