Unsere grüne Mission
Das Thema Nachhaltigkeit ist allgegenwärtig: beim Einkaufen oder Autofahren, in den Nachrichten oder im Berufsleben. Aber was bedeutet „Nachhaltigkeit“ eigentlich? Und was bedeutet nachhaltiges Handeln für uns als Unternehmen?
Unsere Produktion benötigt vor allem eines: Energie. Wir verbrauchen in allen Werken Millionen Kilowattstunden Strom und verbrennen riesige Mengen Gas, um unsere Öfen zu heizen. Energie ist für die Verarbeitung von Stahl und die Herstellung von Schrauben unentbehrlich. Wir brauchen sie. Gleichzeitig spüren wir überall auf der Welt die Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher, sind dazu aufgefordert, weniger CO₂ auszustoßen und so wenig Energie zu verbrauchen wie möglich. Hinzu kommen in den nächsten Jahren strengere Regeln für Unternehmen, nachhaltiger zu wirtschaften.
Doch was heißt Nachhaltigkeit überhaupt? Von den Vereinten Nationen (UN) wird es so definiert: Befriedigung der Bedürfnisse der heutigen Generation, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Das heißt, wir dürfen heute nur so leben, dass wir für unsere Kinder mindestens den gleichen Lebensstandard erhalten. Nur so viel Energie verbrauchen, dass sich die Erde nicht zu stark erhitzt. Die Europäische Union (EU) treibt das voran und seit 2022 gibt es dazu Regeln für europäische Unternehmen. Ab 2024 gelten diese auch für KAMAX. Wir müssen u.a. unsere Nachhaltigkeitsprojekte zur Reduzierung der CO₂-Emissionen offenlegen.
Life Cycle Assessment
Gerade weil wir in der Produktion etwas bewegen wollen, haben wir sie gründlich unter die Lupe genommen. Als erstes Unternehmen der Branche haben wir ein sogenanntes Lifecycle-Assessment (LCA, auf Deutsch: Lebenszyklusanalyse) für ein Produkt durchgeführt. Dabei haben wir die Umweltauswirkungen eines Verbindungselements über alle Prozessschritte hinweg untersucht. Rohmaterial und Eingangslogistik zählen dazu, die Produktion selbst sowie die Ausgangslogistik. Darüber hinaus wird berechnet, wie sich die Nutzung des Produkts und das Ende der Lebensdauer auf die Umwelt auswirken. Stahl kann hier mit seiner Recyclingfähigkeit punkten. Theoretisch kann er unendlich oft recycelt werden. Solche Analysen wollen wir auf weitere Verbindungselemente ausweiten.
Klimaneutral bis 2037
Gleichzeitig wollen wir die Anforderungen unserer Kunden erfüllen: Ob BMW oder Mercedes, Honda oder Tesla, Schaeffler oder Cummins – bis spätestens 2050 wollen alle CO₂-neutral sein, einige bereits 2040. Auch Banken, mit denen wir zusammenarbeiten, haben dieses Ziel. Daher ist die Erwartungshaltung an uns, bis dahin ebenfalls keine Emissionen mehr auszustoßen. Für CEO Jörg Steins ist eins sogar noch wichtiger: „Als Industrieunternehmen, Stahlverarbeiter und Zulieferer der Automobilbranche tragen wir eine große Verantwortung. Wir wollen ein Unternehmen sein, das einen Unterschied in Sachen Nachhaltigkeit macht und die Branche voranbringt.“ Deshalb setzen wir uns ein ambitioniertes Ziel: Klimaneutralität bis 2037!
Das Entscheidende ist, zu verstehen, dass es keine Alternative dazu gibt. Unsere Verantwortung für zukünftige Generationen, die gesetzlichen Regeln, unsere Kunden und Geldgeber lassen uns keine Wahl. Noch stehen wir am Anfang, aber wir sind auf einem guten Weg. Als eines der ersten Unternehmen unserer Branche haben wir einen Corporate Carbon Footprint (CCF, auf Deutsch: Kohlendioxid-Fußabdruck eines Unternehmens) erstellt. In der Analyse geht es darum, wo CO₂-Emissionen bei uns entstehen. Dazu zählen neben der Energie für Produktion und Büros auch Transporte und Rohmaterialien. Je nach Entstehungsort werden die Emissionen verschiedenen Bereichen zugeordnet [siehe Grafik]:
Bereich 1 und 2 beziehen sich auf Energie und direkt bei KAMAX verursachte Emissionen, zum Beispiel in Gebäuden oder bei der Wärmebehandlung.
Bereich 3 berücksichtigt zusätzlich vor- oder nachgelagerte Waren und Dienstleistungen, wie den eingekauften Stahl, die externe Beschichtung unserer Schrauben oder die Sondertransporte zu unseren Kunden.
Unser Fußabdruck macht deutlich, dass Gas, Elektrizität und Stahl unsere großen Herausforderungen sind. Fast zwei Drittel unserer Emissionen entstehen durch den Einkauf, allen voran bei der Stahlbeschaffung. Deshalb arbeiten bereits heute Teams an allen Standorten daran, Lösungen zu finden. Auf der nächsten Seite finden Sie einen Überblick, was wir schon alles tun, um Energie zu sparen.
Strom aus regenerativen Energien
Eins ist klar, Energie einfach weglassen geht nicht. Wobei: Ein Weg ist, an neuen Stahllegierungen zu tüfteln, die eine Wärmebehandlung überflüssig werden lassen. Auch unsere eigenen Prozesse können wir immer wieder auf den Prüfstand stellen, um effizienter zu arbeiten. Elektro- statt Gasöfen sind eine weitere Stellschraube. Mit Strom aus regenerativen Quellen sind diese deutlich emissionsärmer. Der Haken: Unser aktuelles Leitungsnetz kann die erforderliche Strommenge gar nicht transportieren. Es braucht neue, deutlich dickere Leitungen, die erst einmal zu installieren sind. Es gibt also nicht die eine Marschroute, die uns mit Sicherheit ans Ziel bringt. Vielmehr gilt es, überall in der Produktion (und darüber hinaus) nach kreativen Veränderungen zu suchen, die uns Schritt für Schritt in die richtige Richtung bringen. Je weniger Energie wir verbrauchen, desto leichter und schneller werden wir klimaneutral.
Gleichzeitig braucht es Mitarbeitende, die hungrig sind, neue Wege auszuprobieren und einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit zu leisten. Noch stehen wir am Anfang unserer grünen Mission, doch sie wird uns die nächsten zwei Jahrzehnte begleiten. Wenn Sie Ideen oder Hinweise zum Energiesparen oder für nachhaltige Lösungen und Fragen rund um das Thema haben, schreiben Sie gerne an sustainability@kamax.com.
Nachhaltigkeitsbericht
Nachhaltigkeit bedeutet übrigens mehr als umweltbewusstes Handeln. Soziale Aspekte spielen eine Rolle, genauso wie Fragen nach Compliance und Governance. Deshalb sind wir auch in diesen Bereichen aktiv. Wie? Das zeigen wir auf Seite 8/9 und in unserem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht (auf Englisch). Schauen Sie doch mal rein.
KXpress