INNOVATION

Große Aufträge
für große
Fahrzeuge

Was ist besser als ein neuer Auftrag? Zwei neue Aufträge! Für John Deere und Ford haben wir in Lapeer (USA) umfangreiche Projekte gestartet: Unsere Verbindungselemente kommen in den Motoren des Landmaschinenherstellers zum Einsatz und beim Elektromodell des neuen Ford Pick-up werden sie im Fahrwerksystem verbaut.

Ford ist bereits seit vielen Jahren ein wichtiger Kunde. Gut gepflegten Beziehungen und einem überzeugenden Angebot unsererseits ist es zu verdanken, dass wir jetzt fünf verschiedene Schrauben für die Fahrwerksysteme liefern, und zwar im Zukunftsmarkt Elektromobilität. Für die Produktion des elektrischen Ford Pick-up der nächsten Generation, den Ford T3, entsteht in der sogenannten „Blue Oval City“ im Bundesstaat Tennessee eine eigene Fabrik. Dort sollen ab 2025 rund 500.000 Fahrzeuge pro Jahr vom Band laufen.

Kleine Nocke, große Wirkung

Das Fahrwerksystem eines Autos wie beim Ford Pick-Up sorgt für eine sichere Fahrt und gewährleistet zum Beispiel, dass die Räder permanent einen guten Kontakt zur Straße haben. Dafür sind die Befestigungselemente so flexibel gestaltet, dass sie die Bewegungen des Fahrzeugs aufnehmen, und gleichzeitig, dass die Verbindung sicher bestehen bleibt.

Besonders interessant in diesem Zusammenhang ist der „Cam Bolt“ (Nocken), den wir an Ford liefern. Seine Gestaltung ermöglicht es, die Radausrichtung variabel einzustellen. Das nimmt positiven Einfluss auf die Fahrwerksgeometrie und bringt unter anderem optimierte Fahreigenschaften und eine längere Reifenlebensdauer mit sich.

Läuft alles wie geplant, lassen sich mit dem Auftrag über zehn Millionen US-Dollar Umsatz pro Jahr realisieren, sodass wir unsere Position als Zulieferer für den Bereich der Elektromobilität in Nordamerika festigen und ausbauen.

Neue Anwendung für unsere Bolzen in den USA: Landmaschinen

Schrauben für Landmaschinen

Sind die Räder des Ford Pick-ups schon überdurchschnittlich groß, im Vergleich zu denen der John Deere-Fahrzeuge wirken sie fast zierlich. Der Landmaschinenhersteller wurde 1836 in den USA gegründet und hat heute ein breites Produktportfolio. Land-, Forst- und andere schwere Maschinen (z.B. Traktoren) gehören ebenso dazu wie Dieselmotoren oder Antriebsstränge, also Achsen, Getriebe und Schaltgetriebe für schwere Maschinen sowie Rasenpflegegeräte.

Ihren Auftakt nahm die Zusammenarbeit bei verschiedenen Dieselmotoren. Der E20 von John Deere und der E30 sind 4-Zylinder-Reihenmotoren, der E40 ist ein 6-Zylinder-Reihenmotor. Unsere kritischen Verbindungselemente kommen für die Zylinderköpfe, Hauptlagerdeckel, Schwungräder und Kurbelwellen zum Einsatz. Insgesamt hat John Deere fünf Teilenummern an KAMAX vergeben mit Option auf mehr. Als jährliche Gesamtmenge stehen etwa 2,5 Millionen Stück und drei Millionen US-Dollar Umsatz im Raum. Weil das eine für KAMAX Verhältnisse überschaubare Menge ist, braucht es umso mehr Effizienz im Prozess.

Landmaschinen von John Deere

Der Auftakt ist vielversprechend. Zwei Teile haben wir Anfang 2024 produziert und Ende Januar an John Deere geliefert. Die drei weiteren folgten Ende März. Damit liegt das Projekt gut im Zeitplan, die Produktion der Prototyp-Motoren läuft. 2025 wird die Serienproduktion der E20-Motoren beginnen, 2026 folgen die E30- und die E40-Motoren. Besonders erfreulich ist außerdem, dass John Deere auch weitere KAMAX-Standorte in Europa in die Produktion seiner Pleuelschrauben einbinden möchte.

Von Beginn an mitentwickeln

Keine Frage: John Deere ist ein Branchen-Schwergewicht, Analysten prognostizieren eine positive Wachstumsentwicklung des Unternehmens. Die Chancen stehen also gut, dass wir die Zusammenarbeit ausbauen und zum Beispiel auf Verbindungselemente in Bereiche ausweiten können, die für die Sicherheit unkritisch sind. „Gerade wenn es darum geht, neue und innovative Lösungen für mehr Leistung zu entwickeln, können wir gemeinsam mit dem Kunden wachsen“, sagt David Winn, Vice President of Engineering in Nordamerika. „Die Erfahrung zeigt: Wenn wir von Anfang an in das Design der Teile eingebunden sind, stehen unsere Chancen auf eine Auftragserteilung sehr gut.“

Die beiden Aufträge bedeuten damit gleich zwei positive Nachrichten: Zum einen haben wir erfolgreich Neugeschäft mit Wachstumsperspektive generiert, zum anderen einen wichtigen Schritt für mehr Unabhängigkeit vom klassischen Automobilsektor gemacht.

Einblick in die Produktion von Ford

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