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Der Mensch
macht die
Qualität

Der Wettbewerb um die besten Talente ist auch bei KAMAX weltweit in vollem Gange. Gleichzeitig ist es wichtig, Mitarbeitende regelmäßig für unsere spezielle Arbeit in der Produktion und neue Aufgaben zu trainieren. Eine Reise durch die Ausbildungs- und Trainingskonzepte der Standorte Homberg, Museros, Wujin, Bardejov, die viele Ähnlichkeiten zeigt.

„Wir spüren, dass es eine Fachkräftemangel gibt“, sagt Corinne Coprian, Teamleiterin Aus- und Weiterbildung in Deutschland. Das beginnt schon bei der Ausbildung: „Wir würden gerne etwa zur Elektronikerin für Automatisierungstechnik oder zum Werkstoffprüfer ausbilden, bekommen hier aber sehr wenige Bewerbungen.“ In ganz Deutschland gibt es immer weniger junge Menschen, die solche Berufe wählen. Dabei sind die Möglichkeiten am Hauptsitz in Homberg mit einem modernen Aus- und Weiterbildungszentrum eigentlich exzellent. Zudem kann man in der hauseigenen Lehrwerkstatt auf hauptberufliche Ausbilder verweisen: „Das ist ein absoluter Qualitätsfaktor, bei uns läuft Ausbildung nicht nur nebenbei.“

„Wir spüren, dass es einen Fachkräftemangel gibt“

Corinne Coprian, Teamleiterin Aus- und Weiterbildung in Deutschland

Klare Regeln in Deutschland

Die Berufsausbildung wird in Deutschland weitgehend im dualen System durchgeführt. Das bedeutet, dass ein Azubi über mehrere Jahre hinweg die notwendigen Fertigkeiten und Kenntnisse einerseits in einem Ausbildungsbetrieb und andererseits in der Berufsschule erwirbt. Die beiden Ausbildungsträger arbeiten dabei eng zusammen – mit dem Ziel, die jungen Menschen optimal auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten. Überwacht wird das Ganze von der Industrie- und Handelskammer (IHK). „Die Vorgaben der IHK geben uns einen klaren Rahmen vor, wir können nicht einfach machen, was wir wollen“, erläutert Corinne Coprian.

„Wichtig für uns sind besonders die Ausbildung in den Bereichen Metall und Elektrotechnik“, sagt die Teamleiterin. Gemeinsam mit der nahen Technischen Hochschule Mittelhessen arbeitet KAMAX sogar an einem Studiengang Softwaretechnologie. Der könnte dann wiederum neuen Nachschub an Fachkräften ins Unternehmen schleusen.

1.000 Stunden Ausbildung in Museros

Eine duale Ausbildung gibt es auch im spanischen Museros – nach einer fünfjährigen Unterbrechung lebt das Programm seit 2019 wieder auf. Ein wichtiger Qualitätsfaktor, wie Technology Director José „Pepe“ Puchau anmerkt. Schüler*innen lernen dort während der letzten zwei Jahre in der normalen Schule gleichzeitig bei KAMAX. „Wir haben einen sehr ausgeprägten Stundenplan für Gruppen von drei Personen, die abwechselnd Praxis und Theorie an verschiedenen Stellen im Betrieb absolvieren. Die Dual-Ausbildung umfasst bei uns über 1.000 Ausbildungsstunden in zwei Jahren“, so Puchau. „Ziel dieser Art von Ausbildung ist es, die neuen Kolleginnen und Kollegen auf ihre Festeinstellung vorzubereiten, so dass sie mit den besten Voraussetzungen ins weitere Berufsleben starten.“

Sein Credo: Immer den besten Weg finden, Dinge zu tun. Und diese Wege mit anderen teilen, „so dass eine Kette von Verbesserungen entsteht, die nie endet.“ Neben der dualen Ausbildung der Studierenden müsse man „ein Umfeld der Teamarbeit und eine besondere Motivation schaffen, immer mit dem Ziel, jeden Tag ein bisschen mehr zu lernen.“

Puchau führt selbst Schulungen für Maschinenbediener*innen durch: Zum Beispiel an der Presse, an den Gewindeschneidmaschinen, in der Werkzeugabteilung und für das Qualitätspersonal. Diese Schulungen werden jedes Jahr wiederholt, normalerweise im Oktober und November des laufenden Jahres. Themen sind etwa das Stanzen, Probleme beim Gewindeschneiden oder schnelles Ausrichten von Gewindeschneidbacken. „Jede Abteilung kämpft mit anderen Herausforderungen und die Schulung muss auf die Bedürfnisse des Personals ausgerichtet sein“, betont der erfahrene Ingenieur.

José „Pepe“ Puchau beim Training von Mitarbeitenden in Museros (Spanien)

China: Interne Schulungen im Fokus

In China ist eine gleichzeitige Ausbildung in der Schule und im Betrieb nicht die Regel. In Wujin und Jintan liegt ein großer Fokus auf internen Schulungen und Weiterbildungen. „Wir haben Schulungen für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bei denen feststeht, dass sie in den nächsten drei bis sechs Monaten bei uns anfangen, und für bereits im Unternehmen verankerte Kollegen und Kolleginnen“, sagt Shiqin Zhu aus der Personalabteilung. Für jeden Mitarbeitenden gibt es einen ausführlichen Einführungsplan, der schnelles Zurechtfinden im Unternehmen möglich machen soll und positionsspezifische Schulungen zu den jeweiligen Arbeitsabläufen.

Für die normalen Mitarbeiterschulungen ermittelt sie den Schulungsbedarf anhand von Systemanforderungen und so genannten Talent Reviews gemäß des KAMAX Standards. Daraus werden jährliche Schulungspläne erstellt. Diese Abläufe sind an allen Standorten etabliert. „Wir bieten außerdem kollektive, monatliche Schulungen und Lehrgänge mit allgemeinen Themen wie DI-Tools, Office Excel, Englisch-Schulungen und Themenschulungen zu Finanzen, Produktionsprozessen und dem großen Thema Qualität.“ Denn am Ende macht der Faktor Mensch die Qualität unseres Unternehmens und unserer Produkte aus und das geht nur mit entsprechenden Ausbildungs- und Trainingskonzepten.

Ferienjobs als Lockmittel in Bardejov

Das Ausbildungskonzept in der Slowakei ähnelt hingegen wiederrum dem in Deutschland und Spanien. Die Schüler*innen der Berufsschule in Bardejov absolvieren im dritten und vierten Jahr im Rahmen von 2-3 Tagen pro Woche ein Schulpraktikum bei KAMAX Tools. Unter Aufsicht von unseren erfahrenen Mitarbeitern sammeln sie direkt an den Maschinen in der Produktion Erfahrungen. „Außerdem sind wir dem dualen Ausbildungssystem beigetreten, bei dem Studierende auch ein Stipendium erhalten können“, sagt Katarína Horváthová, die Personalverantwortliche für Tools in Bardejov. „Wir bieten auch Teilzeitjobs für junge Studierende während der Schulferien an, damit sie ihre Praxis weiter verbessern können.“ Ein weiteres Ziel: KAMAX als guten Arbeitgeber präsentieren und versuchen, die Studierenden zu motivieren, ihre Karriere bei uns zu beginnen.

Tools-Nachwuchskräfte mit ihrem Meister Ján Židišin in Bardejov (Slowakei)

EU-Subventionen für tschechische Trainings

Vergleichbare Praktiken gibt es auch im Nachbarland. An unserem Standort in Tschechien hat darüber hinaus vor allem die Weiterbildung von Produktionsmitarbeiter*innen zu Führungskräften einen hohen Stellenwert. Seit 2020 nutzt man in Turnov eine interne Akademie, um neue Schichtleiter*innen zu trainieren. Jede neue Führungskraft in der Schichtleitung durchläuft dort eine Reihe von Schulungen, um alle wichtigen Informationen für die Ausübung einer neuen Rolle zu erhalten.

„Dieses Programm umfasst Arbeitsrecht genauso wie HR-Verfahren, Vorstellungs- oder Führungsgespräche“, erklärt Barbora Koukalová. Zudem wird versucht, die von der Europäischen Union und der Tschechischen Republik angebotenen Subventionen für die Weiterbildung der Mitarbeiter*innen zu nutzen. „Wir beantragen sie regelmäßig, und wenn wir bestimmte Bedingungen erfüllen, erhalten wir einen Beitrag. Dieses zusätzliche Geld verwenden wir hauptsächlich für technische Kurse, aber auch für Soft Skills, Sprachkurse und IT-Kurse.“

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KXpress