AUS DEN STANDORTEN

Schau mal, wer die Schrauben bringt!

In unserem Werk in Wujin durften wir drei neue Kolleg*innen der besonderen Art begrüßen. Einer von ihnen ist – nennen wir ihn – Wall-E. Sein Auftrag lautet allerdings nicht, die Erde aufzuräumen und leider hat er auch wenig Ähnlichkeit mit dem Original. Würde man Wall-E fragen, wo seine Stärken liegen, würde er sagen: Ich bin gut darin, Dinge von A nach B zu transportieren!”

Wall-E kann aber so viel mehr. Er hilft uns, Unfälle zu reduzieren und nimmt uns schwere Arbeit ab. Und er lässt uns Digitalisierung und Innovation erleben. Wall-E ist eines von drei Automated Guided Vehicles (AGV), ein automatisierter Stapler.

Für unsere Kolleg*innen in Wujin ist der kleine Helfer nicht nur eine Entlastung, sondern bringt Spaß an der Arbeit. “Es ist spannend, den Fahrzeugen zuzuschauen. Stapler stellen eines der größten Risiken für Unfälle in unseren Werken dar. Diese können wir mit den AGVs deutlich reduzieren“, schwärmt Songhe Xu, der als Supply Chain Manager viele digitale Projekte im Werk begleitet.

Auf vordefinierten Routen fährt Wall-E zu den „Pick-Up“- und Zielstationen für die Transporte. Sie fungieren als eine Art „Bushaltestellen“ an denen das Fahrzeug Teile abholt und hinbringt. Die Haltestellen sind durch gelbe Boxen und Leitlinien auf dem Boden gekennzeichnet. Orientierung gewinnt der Stapler durch ausgefeilte Lasertechnik, die ihn auf den Wegen leitet. Die Technologie dahinter kennen einige vielleicht von Zuhause aus Saugrobotern. Aufträge bekommt der kleine Roboter durch ein zentrales Management System. Durch fotoelektrische Signale und dem neuen SAP-System S4/HANA lässt er sich leicht steuern.

Pragmatische Lösung

„Automatisierungs-Projekte sind in der Regel aufwendig. Neben dem Fahrzeug muss auch die IT-Infrastruktur im Werk mit solchen Lösungen kompatibel sein”, erklärt Songhe. “Wahrscheinlich gibt es noch smartere Lösungen auf dem Markt. Uns war es wichtig, jetzt einen Schritt weiter Richtung Digitalisierung zu gehen. Wir müssen solche Lösungen stärker mitdenken. Das hilft uns, unser digitales Mindset zu stärken und uns gegenüber Kunden innovativer zu präsentieren. Wichtig ist es, über den Tellerrand zu schauen, um kreative Lösungen zu finden. Die AGVs sind da eine pragmatische Lösung mit großer Wirkung. Diese Einzuführen, dazu gehört ein bisschen Mut. Mit den neuen smarten Helfern haben wir bei vergleichsweise kleinem Investment unser Spielfeld für die Zukunft erweitert.”

Der Tag von Wall-E und seinen Freunden hat im Schnitt 6,5 Stunden. Dann müssen sie wieder an die Ladestation. Durch ihre Unterstützung kommt es zu weniger Wartezeiten zwischen den Produktionsbereichen, außerdem sind sie sehr aufmerksam: Sie nutzen digitale Tags anstatt der Papier-Labels. Das vereinfacht unseren neuen Teammitgliedern den Abgleich mit ihren To-Do-Listen. Wall-E unterstützt uns außerdem im Sinne einer schlanken Produktion (Lean Production) bei der Fokussierung. Es können nur Boxen vom Boden transportiert werden, größere Boxenstapel schafft er nicht. Dadurch muss möglichst genau nach Kundennachfrage produziert und Lagerbestände minimiert werden. Die Fahrzeuge lassen sich zudem passend zum Einsatzzweck und der Umgebung individualisieren.

“Wir freuen uns, dass wir dieses Projekt in Wujin so schnell umsetzen konnten und stehen jederzeit für andere Werke beratend zur Seite”, sagt Songhe Xu.

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KXpress